Linie S1 – das Hamburg Musical im St. Pauli Theater
Linie S1, das Musical über Hamburg mitten in Hamburg.
Am 10.3. ging es in das St. Pauli Theater zu „Linie S1 – das Hamburg Musical“ welches das ganze Jahr über immer mal wieder für ein paar Tage aufgeführt wird. Wir saßen im 2 Rang und konnten die Bühne gut sehen, nur der Komfort ist leider etwas bescheiden. Das Theater ist 1841 gegründet worden und vom Ambiente her irgendwie schon toll, nur leider sitzt man wie eine Ölsardine. Größere Menschen haben null Chance ihre Beine unterzubekommen. Im Hochsommer wird es auch ziemlich warm im Gebäude, was aber jetzt im März noch ging. Das es nicht so komfortabel wird wussten wir schon im voraus, deshalb jetzt zum eigentlichen Grund des Besuches, dem Musical. Das Musical startete um 20 Uhr, um 21.30 Uhr gab es eine ca. 15 Minütige Pause und um 23.05 endete das Stück. Um es schon vorweg zu sagen, es zog sich gegen Ende etwas und man war auch etwas unruhig wegen der unbequemen Sitzposition.
Auf dem S-Bahnhof Reeperbahn trifft ein Barmbeker Junge mit spanischen Wurzeln auf eine junge Frau aus gutem Blankeneser Haus. Er will eigentlich auf die Arbeit, doch es beginnt ein Flirt. Er vergisst die Arbeit und als sie in Blankenese aussteigt, bekommt er sie nicht mehr aus dem Kopf. Dann beginnt ein wilder Tag. Sie treffen sich zufällig noch einmal wieder und tauschen diesmal auch Nummern aus. Dennoch wollen beide etwas anderes. Er hat sich Hals über Kopf verliebt, sie ist mit allem unzufrieden und will eigentlich nach New York fliegen und neu anfangen. Dennoch macht auch sie sich Gedanken und es ist ein hin und her. Sie treffen sich ab und zu eher zufällig mal wieder, hauptsächlich in der S Bahn. Das ganze wird von vielen bunten Gestalten untermalt. So sind in der S Bahn mal Penner, Punker, Nutten, Politiker oder Touristen. Das ganze wird sehr lustig gespielt und macht einfach Spaß. Vor allem wenn man aus Hamburg kommt oder sich dort auskennt. Viele der witzigen Szenen spielen aus dem täglichen Hamburger Leben. Irgendwann merkt sie das es ein Fehler war weglaufen zu wollen, verkriecht sich aber in einem Hotel um schließlich an den Landungsbrücken den Kopf frei zu bekommen für einen Neuanfang. Zufälligerweise geht er auch an die Landungsbrücken um dort auf ein Schiff zu gehen und in die weite Welt zu fahren. Alle Hoffnung scheint verloren, doch sie treffen sich dort beim Sonnenaufgang und sind glücklich.
Die 15 Darsteller und Tänzer spielen ca. 70 verschiedene Rollen, vom Hamburger bis zum Tourist, von arm bis reich, Mütter, Väter, Politiker, Punker, Penner und vieles mehr. Begleitet werden sie von einer Live-Band.
Die Musik für das Musical wurde nicht extra geschrieben, vielmehr ist es eine Auswahl an Songs von Hamburger Musikern, wie z.B. Hans Albers, Udo Lindenberg, Jan Delay oder Kettcar, oder welche die über Hamburg gesungen haben wie Tim Fischer oder Hildegard Knef. Aber auch internationale Hits wurden gespielt und natürlich die St. Pauli-Hymne „You’ll never walk alone“
Fazit
Gelungenes Musical mit guten Darstellern und spärlichem Bühnenbild. Die Schauspielerische und gesangliche Darbietung war durchaus sehr gut. Die Nebendarsteller waren ok, aber die Hauptrollen waren sehr gut besetzt. Ab und an war mal ein schiefer Ton dabei, aber es sind alles nur Menschen. Das Bühnenbild war spärlich, aber total ausreichend. Ich fühlte mich gut unterhalten, auch wenn das Stück sich am Schluss doch etwas gezogen hat.
Grafik: © Ulf Harten nillosan-comic.de
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